Traditionelle Unterstützung für den Hormonhaushalt
Zusammenfassung: Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) ist das klassische Frauenkraut der europäischen Pflanzenheilkunde – und das gilt auch für Stuten. Mit bis zu 8% Gerbstoffen und hormonmodulierenden Pflanzenstoffen unterstützt er den weiblichen Zyklus und kann Rossebeschwerden lindern. Ideal in Kombination mit Mönchspfeffer. Dosierung: 20-30g täglich für Großpferde.
Was bei Frauen seit Jahrhunderten geschätzt wird, hilft auch Stuten: Frauenmantel ist das traditionelle Kraut für alle Belange des weiblichen Hormonhaushalts.
In diesem Ratgeber erfährst Du alles über die Eigenschaften, Anwendung und die optimale Kombination mit anderen Hormonkräutern.
Pflanzenportrait: Der Frauenmantel
Alchemilla vulgaris – Der Frauenmantel
Der Frauenmantel ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit charakteristischen, gefalteten Blättern, die wie ein Mantel oder Umhang aussehen. Die kleinen, gelbgrünen Blüten sind unscheinbar, aber die Pflanze fällt durch ihre besonderen Blätter auf.
Das Besondere: Guttationstropfen
Die Blätter des Frauenmantels haben eine wasserabweisende Oberfläche mit einer Mulde in der Mitte. Hier sammeln sich nachts Tautropfen, die wie kleine Perlen aussehen. Diese Tropfen wurden von Alchemisten als "Himmelstau" gesammelt – daher der wissenschaftliche Name "Alchemilla".
Woher kommt der Name?
- Frauenmantel: Die gefalteten Blätter erinnern an einen Mantel; traditionell bei Frauenleiden verwendet
- Alchemilla: Von "Alchemie" – Alchemisten schätzten die Pflanze
- Taumantel: Wegen der Tautropfen in den Blättern
- Löwenfuß: Die Blattform erinnert an eine Löwenpranke
Inhaltsstoffe und Eigenschaften
Die wichtigsten Inhaltsstoffe
| Inhaltsstoffgruppe | Gehalt/Beispiele | Eigenschaften |
|---|---|---|
| Gerbstoffe | 6-8% (Ellagitannine) | Zusammenziehend, entzündungshemmend |
| Flavonoide | Quercetin, Kämpferol | Antioxidativ, hormonmodulierend |
| Bitterstoffe | Verschiedene | Verdauungsfördernd |
| Salicylsäure | Geringe Mengen | Schmerzlindernd |
| Phytosterole | Pflanzliche Sterole | Hormonähnliche Eigenschaften |
Wie unterstützt Frauenmantel?
Die Eigenschaften
1. Adstringierende (zusammenziehende) Eigenschaft:
Die hohen Gerbstoffgehalte haben zusammenziehende Eigenschaften auf Gewebe und Schleimhäute. Dies kann bei Blutungen und Entzündungen hilfreich sein.
2. Hormonmodulierende Eigenschaft:
Die enthaltenen Phytosterole und Flavonoide haben regulierende Eigenschaften auf den weiblichen Hormonhaushalt.
3. Entzündungshemmende Eigenschaft:
Gerbstoffe und Flavonoide zusammen haben entzündungshemmende Eigenschaften.
Tradition und Geschichte
Der Frauenmantel in der Geschichte
- Mittelalter: In Klostergärten kultiviert, Hildegard von Bingen beschrieb seine Anwendung
- Alchemie: Die Tautropfen galten als "Himmelstau" für Experimente
- Volksmedizin: Das wichtigste Frauenkraut für alle "Frauenleiden"
- Heute: Anerkanntes Phytotherapeutikum für gynäkologische Beschwerden
In der Volksmedizin galt Frauenmantel als Allheilmittel für Frauen. Er wurde eingesetzt bei:
- Menstruationsbeschwerden
- Wechseljahresbeschwerden
- Während der Schwangerschaft
- Bei Entzündungen im Unterleib
- Zur Wundheilung
Von Frauen zu Stuten
Was bei Frauen traditionell eingesetzt wird, wurde früh auch bei Stuten angewendet. Die Parallelen zwischen menschlichem und equinem Zyklus – beide hormongesteuert, beide mit ähnlichen Beschwerden – machten Frauenmantel auch zum "Stutenkraut".
Anwendung bei Stuten
Wann Frauenmantel sinnvoll ist
Rossebeschwerden
Bei Stuten mit starken Verhaltensänderungen während der Rosse, Unruhe oder Überempfindlichkeit
Zyklusstörungen
Bei unregelmäßigem Zyklus, zu langer oder zu kurzer Rosse, ausbleibender Rosse
Ältere Stuten
Unterstützung für Stuten in hormonellen Umbruchphasen
Nach dem Abfohlen
Traditionell zur Unterstützung der Rückbildung (nach tierärztlicher Absprache)
Typische Rossebeschwerden, bei denen Frauenmantel helfen kann
- Zickiges, widerwilliges Verhalten
- Überempfindlichkeit beim Putzen und Satteln
- Unruhe und Nervosität
- Konzentrationsmangel bei der Arbeit
- Bauchschmerzen während der Rosse
- Schweifschlagen und häufiges Aufblitzen
✓ Vorteile von Frauenmantel
- Sanft: Nicht so stark hormonwirksam wie Mönchspfeffer
- Gut verträglich: Wenig Nebenwirkungen bekannt
- Kombinierbar: Ideal mit anderen Hormonkräutern
- Nicht dopingrelevant: Für Turnierpferde geeignet (Mischung prüfen!)
Dosierung und Fütterung
| Pferdegröße | Tägliche Menge | Hinweise |
|---|---|---|
| Großpferd (500-600 kg) | 20-30 g | Getrocknetes Kraut |
| Pony/Kleinpferd (bis 350 kg) | 10-15 g | Entsprechend reduziert |
Anwendungstipps
- Kurdauer: 6-8 Wochen oder dauerhaft bei Bedarf
- Einschleichen: Mit kleinerer Menge beginnen
- Geschmack: Leicht bitter, wird meist gut akzeptiert
- Fütterung: Unter Kraftfutter mischen oder mit Mash
- Beginn: Optimal 1-2 Wochen vor der erwarteten Rosse starten
Wann nicht füttern?
⚠️ Vorsicht geboten bei
- Tragenden Stuten: Nur nach tierärztlicher Rücksprache
- Empfindlichem Magen: Hoher Gerbstoffgehalt kann reizen – langsam anfüttern
- Verstopfungsneigung: Gerbstoffe können verstärken
Kombination mit anderen Kräutern
Frauenmantel entfaltet seine besten Eigenschaften in Kombination mit anderen Hormonkräutern:
| Kraut | Ergänzende Eigenschaften |
|---|---|
| Mönchspfeffer | Stärkerer hormonregulierender Effekt |
| Gänsefingerkraut | Krampflösend |
| Schafgarbe | Zyklusregulierend, krampflösend, verdauungsfördernd |
| Melissenblätter | Beruhigend, ausgleichend |
Die ideale Kombination: Frauenmantel + Mönchspfeffer
Mönchspfeffer hat einen stärkeren Effekt auf den Hormonhaushalt (dopaminerger Effekt), während Frauenmantel sanfter reguliert und zusätzlich mit seinen Gerbstoffen unterstützt. Zusammen bilden sie ein klassisches Duo für Stuten mit Rosseproblemen.
HORMONSTABIL – 8 Hormonkräuter perfekt kombiniert
HORMONSTABIL vereint Mönchspfeffer, Frauenmantel, Liebstöckel, Damianablätter, Melissenblätter, Johanniskraut, Schafgarbe und Gänsefingerkraut – synergistisch kombiniert für optimale Unterstützung des Hormonhaushalts.
Ideal für:
- Stuten mit Rosseproblemen
- Unruhige, zickige Stuten
- Ältere Stuten in hormonellen Umbruchphasen
- Hengstige Wallache
Häufig gestellte Fragen
Frauenmantel unterstützt den weiblichen Hormonhaushalt und wird traditionell bei Stuten mit Rosseproblemen eingesetzt. Er hat regulierende und zusammenziehende (adstringierende) Eigenschaften durch seinen hohen Gerbstoffgehalt.
Frauenmantel hat regulierende Eigenschaften auf den weiblichen Hormonhaushalt. Die enthaltenen Gerbstoffe, Flavonoide und Phytosterole können Zyklusbeschwerden lindern und das Wohlbefinden während der Rosse verbessern.
Großpferde: 20-30g getrocknetes Kraut täglich. Ponys: 10-15g täglich. Als Kur über 6-8 Wochen oder dauerhaft bei Bedarf. Optimal 1-2 Wochen vor der erwarteten Rosse starten.
Ja, die Kombination ist sehr sinnvoll! Frauenmantel und Mönchspfeffer ergänzen sich optimal in ihren hormonregulierenden Eigenschaften. HORMONSTABIL kombiniert beide mit 6 weiteren Hormonkräutern: Liebstöckel, Damianablätter, Melissenblätter, Johanniskraut, Schafgarbe und Gänsefingerkraut.
Frauenmantel gilt als sehr gut verträglich. Die enthaltenen Gerbstoffe können bei empfindlichen Pferden oder zu hoher Dosierung leichte Verdauungsstörungen verursachen. Langsam einschleichen empfohlen.
Frauenmantel als Einzelkraut ist nicht dopingrelevant. Bei Kräutermischungen mit anderen Komponenten (z.B. Mönchspfeffer) sollte jedoch die Gesamtmischung geprüft werden – hier gelten 48h Karenzzeit.
Die gefalteten Blätter erinnern an einen Mantel oder Umhang. Da die Pflanze traditionell bei Frauenleiden eingesetzt wurde, entstand der Name "Frauenmantel". Der wissenschaftliche Name "Alchemilla" stammt von den Alchemisten, die die Tautropfen der Pflanze sammelten.
Bei Stuten mit Rosseproblemen, Zyklusstörungen, in hormonellen Umbruchphasen oder bei älteren Stuten. Auch vorbeugend während der Rossesaison sinnvoll. Optimal 1-2 Wochen vor der erwarteten Rosse beginnen.
Traditionell wurde Frauenmantel auch während der Trächtigkeit verwendet, jedoch sollte bei tragenden Stuten grundsätzlich Vorsicht gelten. Tierärztliche Rücksprache wird empfohlen.
Frauenmantel enthält bis zu 8% Gerbstoffe (Ellagitannine), Flavonoide (Quercetin, Kämpferol), Bitterstoffe, Salicylsäure und Phytosterole. Diese Kombination macht ihn zum traditionellen Frauenkraut.