
Leber, Darm & Nieren im Zusammenspiel – Probleme erkennen & natürlich unterstützen
Schnellantwort: Der Stoffwechsel umfasst alle biochemischen Prozesse im Körper. Hauptorgane: Leber (Zentrum, über 500 Funktionen), Darm (Nährstoffaufnahme, 70% Immunsystem), Nieren (Ausscheidung), Schilddrüse (Regulation). Anzeichen für Probleme: Über-/Untergewicht, schlechter Fellwechsel, stumpfes Fell, Leistungsabfall. Beste Unterstützung: Optimale Fütterung, Bewegung, 2x jährlich Kräuterkur (Frühjahr/Herbst). Fellwechsel erhöht Belastung um 40% – dann besonders wichtig!
⚠️ Wichtig: Dieser Ratgeber dient der Information über den Stoffwechsel beim Pferd. Er ersetzt NICHT die tierärztliche Diagnose und Behandlung. Bei Stoffwechselerkrankungen (EMS, Cushing, Schilddrüsenproblemen) immer den Tierarzt konsultieren!
Das Wichtigste auf einen Blick
Der Stoffwechsel ist die Grundlage allen Lebens – ohne funktionierende Stoffwechselprozesse kann kein Pferd überleben. Er ist verantwortlich für Energie, Wachstum, Regeneration und Gesundheit.
Die 4 Stoffwechsel-Zentren:
- Leber: Die "Chemiefabrik" – über 500 Funktionen, Entgiftung, Proteinsynthese, Energiespeicherung
- Darm: Nährstoffaufnahme, 70% des Immunsystems, Mikrobiom Heimat
- Nieren: Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten, Wasser-Elektrolyt-Haushalt
- Schilddrüse: Regulation der Stoffwechselgeschwindigkeit (Hormone T3/T4)
Warum Stoffwechselunterstützung so wichtig ist: Moderne Pferdehaltung (Boxenhaltung, wenig Bewegung, Stress) und spezielle Lebensphasen (Fellwechsel, Training, Alter) belasten den Stoffwechsel stark. Mit dem richtigen Wissen kannst du deinem Pferd optimal helfen!
Stoffwechsel Grundlagen verstehen
Was ist Stoffwechsel?
Der Stoffwechsel (auch: Metabolismus) umfasst alle biochemischen Prozesse, die in den Zellen ablaufen. Er wandelt Nahrung in Energie und Körpersubstanz um.
Einfach erklärt: Der Stoffwechsel ist wie eine gigantische Fabrik, die 24/7 arbeitet. Input: Futter (Kohlenhydrate, Proteine, Fette). Output: Energie (ATP), Körpersubstanz (Muskeln, Fell, Hufe), Wärme, Abfallprodukte.
Die zwei Hauptrichtungen des Stoffwechsels
Katabolismus (Abbau)
= Energiegewinnung
Was passiert? Komplexe Nährstoffe werden in einfache Bausteine zerlegt und dabei Energie freigesetzt.
Beispiele:
- Kohlenhydrate → Glukose → Energie (ATP)
- Fette → Fettsäuren → Energie
- Proteine → Aminosäuren → Energie (Notfall)
- Glykogen (Speicher) → Glukose → Energie
Wann aktiv? Bei Bewegung, Hunger, Stress, Kälte
Anabolismus (Aufbau)
= Körperaufbau
Was passiert? Einfache Bausteine werden zu komplexen Strukturen zusammengebaut – verbraucht Energie.
Beispiele:
- Aminosäuren → Proteine (Muskeln, Enzyme)
- Glukose → Glykogen (Energiespeicher)
- Fettsäuren → Körperfett (Reserven)
- Mineralstoffe → Knochen, Hufe
Wann aktiv? Nach Fütterung, in Ruhe, im Wachstum, in der Regeneration
Balance ist entscheidend!
Gesunder Stoffwechsel = Balance zwischen Katabolismus und Anabolismus
Zu viel Katabolismus:
- Gewichtsverlust, Muskelabbau
- Leistungsabfall, Schwäche
- Schlechte Regeneration
- Anfälligkeit für Krankheiten
Zu viel Anabolismus:
- Übergewicht, Fetteinlagerungen
- Belastung der Organe (Leber, Gelenke)
- Erhöhtes Risiko für EMS, Hufrehe
- Stoffwechselentgleisungen
Ziel: Die richtige Balance durch angepasste Fütterung, Bewegung und Unterstützung der Stoffwechselorgane!
Die 4 Stoffwechselorgane im Detail
Vier Organe/Organsysteme spielen die Hauptrolle im Stoffwechsel. Sie arbeiten eng zusammen – wie ein perfekt eingespieltes Team.
1. Die Leber: Das Stoffwechsel-Zentrum
Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan – ohne sie läuft nichts!
Hauptfunktionen:
- Entgiftung: Ammoniak → Harnstoff, Abbau von Medikamenten, Toxinen
- Kohlenhydratstoffwechsel: Glukosespeicherung als Glykogen, Blutzuckerregulation
- Proteinstoffwechsel: Albumin Produktion, Gerinnungsfaktoren, Akute-Phase-Proteine
- Fettstoffwechsel: Cholesterinsynthese, Ketonkörper Bildung
- Galleproduktion: 5-10 Liter/Tag! Für Fettverdauung essentiell
- Speicherung: Vitamine (A, D, E, K, B12), Eisen, Kupfer, Glykogen
- Hormonstoffwechsel: Abbau von Steroidhormonen, Schilddrüsenhormonen
Belastungen: Medikamente (NSAIDs, Antibiotika, Wurmkuren), Schimmel/Toxine im Futter, Übergewicht (Fettleber!), Fellwechsel, Stress
→ Ausführlich: Leberfunktion beim Pferd verstehen
2. Der Darm: Das Aufnahme- & Immunorgan
Der Darm ist weit mehr als ein "Verdauungsrohr"!
Hauptfunktionen:
- Nährstoffaufnahme: Alle Nährstoffe aus dem Futter werden im Darm aufgenommen
- Mikrobiom Heimat: Billionen Bakterien fermentieren Rohfaser → kurzkettige Fettsäuren (Energie!)
- Immunsystem: 70% aller Immunzellen sitzen im Darm (GALT = Gut-Associated Lymphoid Tissue)
- Vitaminsynthese: Darmbakterien produzieren B-Vitamine und Vitamin K
- Barrierefunktion: Darmschleimhaut schützt vor Toxinen und Krankheitserregern
Besonderheit beim Pferd:
- Blinddarm + Dickdarm: "Gärkammer" mit 100-200 Liter Volumen!
- Bakterielle Fermentation: Zellulose wird zu Energie umgewandelt
- Empfindlich: Futterumstellungen, Stress, Antibiotika stören das Mikrobiom
Die Leber-Darm-Achse: Alles, was der Darm aufnimmt, geht direkt zur Leber (Pfortader)! Gestörter Darm = belastete Leber. Gesunder Darm = entlastete Leber.
3. Die Nieren: Die Ausscheidungsstation
Die Nieren sind die "Kläranlage" des Körpers – sie filtern Blut und scheiden Stoffwechselendprodukte aus.
Hauptfunktionen:
- Filtration: 1.500 Liter Blut/Tag werden gefiltert!
- Ausscheidung: Harnstoff (aus Proteinabbau), Kreatinin, Harnsäure, Toxine
- Wasser-Elektrolyt-Balance: Regulation von Natrium, Kalium, Calcium, Chlorid
- Säure-Basen-Haushalt: pH-Wert des Blutes konstant halten
- Hormonproduktion: Erythropoetin (Blutbildung), Renin (Blutdruck)
Zusammenarbeit mit Leber: Was die Leber abbaut (z.B. Ammoniak → Harnstoff), scheiden die Nieren aus. Deshalb unterstützt LEBERWOHL beide Organe synergistisch!
4. Die Schilddrüse: Der Stoffwechselregler
Die Schilddrüse ist der "Gaspedalregler" des Stoffwechsels!
Schilddrüsenhormone (T3 & T4):
- Erhöhen: Grundumsatz, Herzfrequenz, Körpertemperatur, Energieverbrauch
- Beeinflussen: Wachstum, Fellwechsel, Fruchtbarkeit, Verhalten
- Regulieren: Proteinsynthese, Fettstoffwechsel, Kohlenhydratstoffwechsel
Zu wenig Schilddrüsenhormone (Hypothyreose):
- Gewichtszunahme trotz normaler Fütterung
- Lethargie, Leistungsabfall
- Schlechter Fellwechsel, stumpfes Fell
- Kälteempfindlichkeit
Zu viel Schilddrüsenhormone (Hyperthyreose):
- Gewichtsverlust trotz gutem Appetit
- Nervosität, Unruhe
- Erhöhte Herzfrequenz
- Schwitzen, Wärmeempfindlichkeit
Wichtig: Bei Verdacht auf Schilddrüsenprobleme: Tierarzt konsultieren! Bluttest kann T3/T4-Werte messen.
Das Zusammenspiel: Alles ist vernetzt
Verbindung | Zusammenarbeit | Praktische Bedeutung |
---|---|---|
Leber ↔ Darm | Leber-Darm-Achse: Alles aus Darm geht zur Leber | Gesunder Darm entlastet Leber! DARMWOHL + LEBERWOHL ideal |
Leber ↔ Nieren | Leber baut ab, Nieren scheiden aus | Beide Organe synergistisch unterstützen |
Schilddrüse → Leber | T3/T4 regulieren Leberstoffwechsel | Bei Schilddrüsenproblemen: auch Leber im Blick |
Darm → Immunsystem | 70% Immunzellen im Darm | Starker Darm = starkes Immunsystem |
Stoffwechseltypen: Leichtfuttrig vs. schwerfuttrig
Nicht jedes Pferd verstoffwechselt Futter gleich! Es gibt zwei Haupttypen – mit fließenden Übergängen.
Leichtfuttrig ("gute Futterverwerter")
Merkmale:
- Nimmt bei normaler Fütterung schnell zu
- Effizienter Stoffwechsel (wenig Energie "verloren")
- Niedriger Grund- und Erhaltungsbedarf
- Speichert schnell Fett als Reserven
- Oft ruhigeres Temperament
Typische Rassen:
- Robustpferderassen (Isländer, Haflinger, Fjordpferde)
- Ponies (Shetlandpony, Welsh)
- Barockpferde (Friesen, Andalusier)
- Kaltblüter
Risiken:
- Übergewicht, Adipositas
- EMS (Equines Metabolisches Syndrom)
- Hufrehe
- Fettleber
Management:
- Energiearmes Futter (rohfaserreich, zucker-/stärkearm)
- Bewegung! (mind. 30 Min/Tag)
- Kein freier Weidegang auf fetten Weiden
- Regelmäßige Gewichtskontrolle (BCS 5/9 anstreben)
Schwerfuttrig ("schlechte Futterverwerter")
Merkmale:
- Nimmt schwer zu trotz guter Fütterung
- Höherer Energieverbrauch
- Schnellerer Stoffwechsel
- Verbrennt viel Energie (auch in Ruhe)
- Oft temperamentvoller, nervöser
Typische Rassen:
- Vollblüter (Englisch, Araber)
- Warmblüter mit viel Blutanteil
- Sportpferde in hartem Training
- Nervöse, stressanfällige Pferde
Risiken:
- Untergewicht, Muskelverlust
- Leistungsabfall bei Energiemangel
- Magengeschwüre (Stress!)
- Anfälligkeit für Infekte
Management:
- Energiereiches Futter (hochverdaulich)
- Viele kleine Mahlzeiten (5-6x/Tag)
- Stress reduzieren! (ruhige Haltung)
- Regelmäßig entwurmen (Parasiten rauben Energie)
Wichtig zu wissen: Der Stoffwechseltyp ist teilweise genetisch bedingt, aber nicht in Stein gemeißelt! Faktoren wie Alter, Training, Stress, Jahreszeit und Gesundheit beeinflussen den Stoffwechsel.
Beispiel: Ein junges Sportpferd (schwerfuttrig) kann im Alter oder nach Trainingsende leichtfuttrig werden. Ein gestresstes Pferd kann schwerfuttrig sein, im entspannten Rentnerleben dann leichtfuttrig werden.
→ Fütterung immer individuell anpassen!
Stoffwechselprobleme erkennen
Stoffwechselprobleme zeigen sich oft schleichend und unspezifisch. Hier sind die wichtigsten Warnsignale:
Allgemeine Anzeichen
🔴 Gewichtsprobleme
- Übergewicht: Trotz angepasster Fütterung
- Untergewicht: Trotz reichlich Futter
- Schwankungen: Auf und Ab ohne erkennbaren Grund
- Fetteinlagerungen: Mähnenkamm, Schulter, Kruppe
🟠 Fell & Fellwechsel
- Stumpfes, glanzloses Fell
- Verzögerter Fellwechsel (noch Winterfell im Juni!)
- "Flusenfell": Ungleichmäßiger Fellwechsel
- Dauerhaft langes Fell (PPID/Cushing-Verdacht!)
🟡 Leistung & Energie
- Leistungsabfall ohne Training
- Schnelle Ermüdung
- Lustlosigkeit, Lethargie
- Muskelverlust trotz Training
🟢 Verdauung
- Kotwasser (häufig/chronisch)
- Durchfall oder Verstopfung
- Blähbauch
- Wiederkehrende leichte Koliken
🔵 Hufe & Beine
- Angelaufene Beine (Ödeme)
- Hufrehe Schübe
- Schlechtes Hufhorn
- Rehe-Ringe am Huf
🟣 Weitere Symptome
- Vermehrtes Schwitzen
- Vermehrtes Trinken & Urinieren
- Infektanfälligkeit
- Wundheilung gestört
Spezifische Stoffwechselerkrankungen
⚠️ Diese Erkrankungen erfordern tierärztliche Diagnose und Behandlung!
1. EMS (Equines Metabolisches Syndrom)
- Übergewicht, Insulinresistenz, Hufrehe Risiko
- Fetteinlagerungen (Mähnenkamm!)
- Diagnose: Bluttest (Insulin, Glukose, ACTH)
2. PPID/Cushing (Dysfunktion der Hypophyse)
- Langes, gelocktes Fell (Hirsutismus)
- Hufrehe, Muskelverlust, vermehrtes Trinken
- Diagnose: ACTH-Test (Blut)
3. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
- Gewichtszunahme, Lethargie, schlechter Fellwechsel
- Selten primär, oft sekundär (z.B. bei EMS)
- Diagnose: T3/T4-Werte (Blut)
4. Hepatische Lipidose (Fettleber)
- Akut lebensbedrohlich!
- Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Gelbsucht
- Risiko: Übergewichtige Pferde, die plötzlich fasten
Diagnose beim Tierarzt
Bei Verdacht auf Stoffwechselprobleme sollte ein umfassendes Blutbild erstellt werden:
Parameter | Bedeutung | Normalwert |
---|---|---|
Glukose (Blutzucker) | Energiestoffwechsel, EMS-Verdacht | 4,2-6,4 mmol/l |
Insulin | Insulinresistenz, EMS-Diagnose | < 20 µIU/ml |
ACTH | Cushing Diagnose | < 35 pg/ml (jahreszeit-abhängig!) |
T3 & T4 | Schilddrüsenfunktion | T4: 15-50 nmol/l |
GLDH, GGT, AST | Leberfunktion | Siehe Leberwerte Artikel |
Kreatinin, Harnstoff | Nierenfunktion | Kreatinin: 100-180 µmol/l |
Triglyceride | Fettstoffwechsel, Fettleber Risiko | < 0,5 mmol/l |
Stoffwechsel optimal unterstützen
Die 6 Säulen der Stoffwechsel Gesundheit
1. Optimale Fütterung
Grundregeln:
- Raufutter ad libitum (mindestens 1,5 kg/100 kg KGW)
- Viele kleine Mahlzeiten (mind. 3x täglich)
- Langsam fressen lassen (Heunetz!)
- Beste Qualität (kein Schimmel, kein Staub)
- Kraftfutter individuell anpassen
Für leichtfuttrige Pferde:
- Rohfaserreich, energiearm
- Zucker-/stärkearm (<10%)
Für schwerfuttrige Pferde:
- Energiereich, hochverdaulich
- 5-6 Mahlzeiten pro Tag
2. Bewegung
Warum so wichtig?
- Aktiviert Stoffwechsel
- Verbrennt Energie (bei Übergewicht)
- Regt Durchblutung an
- Fördert Entgiftung (Schwitzen!)
- Stärkt Muskulatur (= Kalorienfresser)
- Reduziert Stress
Empfehlung:
- Mind. 30 Min. täglich
- Idealerweise Weidegang
- Auch bei Übergewicht: Bewegung!
- Aber: Langsam steigern
3. Stress reduzieren
Stress belastet Stoffwechsel stark!
- Stabile Herde
- Gewohnter Tagesablauf
- Ausreichend Ruhephasen
- Kein Dauerstress (Transport, Turniere)
- Soziale Kontakte ermöglichen
Bei gestressten Pferden:
- Magengeschwüre abklären
- Entspannende Kräuter (NERVENSTARK)
- Ruhige Haltungsform
4. Medikamente nur wenn nötig
Medikamente belasten immer!
- Nur nach tierärztlicher Anweisung
- Kürzeste wirksame Dauer
- Nach Gabe: Leber unterstützen!
- Alternative Therapien erwägen
Nach Medikamenten/Wurmkur:
- 4 Wochen Leberkur (LEBERWOHL)
- Darmflora aufbauen (DARMWOHL)
- Ausreichend Ruhe geben
5. Normalgewicht halten
Body Condition Score (BCS):
- Idealgewicht: BCS 5/9
- Rippen fühlbar, aber nicht sichtbar
- Leichte Fettauflage über Rippen
- Kein Mähnenkamm, kein Fettpolster
Bei Übergewicht:
- Langsam abnehmen (max. 0,5-1% KG/Woche)
- NIE hungern! (Fettleber Risiko)
- Bewegung erhöhen
- Energieaufnahme reduzieren
6. Kräuter zur Unterstützung
Leber:
- Mariendistel, Artischocke, Löwenzahn, Kurkuma
- → LEBERWOHL
Darm:
- Andorn, Wegwarte, Schafgarbe
- → DARMWOHL
Nieren:
- Goldrute, Odermennig
- → In LEBERWOHL enthalten
Kombination:
- Im Fellwechsel: LEBERWOHL + DARMWOHL
- → FELLWECHSEL BUNDLE
Spezielle Situationen
Im Fellwechsel (Frühjahr & Herbst)
Der Fellwechsel erhöht die Stoffwechselbelastung um bis zu 40%!
Warum?
- Massive Proteinsynthese für neues Fell
- Hormonelle Umstellung (Melatonin, Prolaktin)
- Erhöhter Nährstoffbedarf (Protein, Zink, Biotin, Vitamine)
- Abbau alter Haare → Stoffwechselendprodukte
Unterstützung:
- 6-8 Wochen vor Fellwechsel starten
- LEBERWOHL (Leber + Nieren)
- DARMWOHL (Darm + Immunsystem)
- Proteinversorgung sicherstellen
→ Mehr dazu: Fellwechsel & Stoffwechsel-Achse
Saisonale Stoffwechselkuren: Warum & Wann?
Das Konzept der Stoffwechselkur
Was ist eine Stoffwechselkur? Eine zeitlich begrenzte Unterstützung (4-8 Wochen) der Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane (Leber, Darm, Nieren) durch Kräuter und optimierte Haltung.
Ziel: Entlastung der Organe, Förderung der natürlichen Entgiftungsprozesse, Regeneration, Vorbereitung auf belastende Phasen (Fellwechsel, Training).
Die idealen Zeitpunkte
Zeitraum | Warum jetzt? | Empfohlene Kur |
---|---|---|
Februar - April | Vorbereitung auf Fellwechsel, nach Winter (Stallhaltung, weniger Bewegung, schlechtere Futterqualität) | 6-8 Wochen: LEBERWOHL + DARMWOHL (FELLWECHSEL BUNDLE) |
September - November | Herbst Fellwechsel, Vorbereitung auf Winter, nach Weide-/Turniersaison | 6-8 Wochen: LEBERWOHL + DARMWOHL |
Nach Medikamenten | Antibiotika, NSAIDs, Wurmkuren belasten Leber und Darm | 4 Wochen: LEBERWOHL (+ DARMWOHL nach Antibiotika) |
Bei erhöhtem Bedarf | Übergewicht, erhöhte Werte, Stoffwechselprobleme, intensives Training | 6-8 Wochen: LEBERWOHL, individuell anpassen |
Allgemeine Prävention | 2x jährlich als vorbeugende Maßnahme (Frühjahr + Herbst) | 4-6 Wochen: LEBERWOHL+DARMWOHL |
Wie eine Stoffwechselkur ablaufen sollte
Die perfekte 6-Wochen-Kur:
Woche 1-2: Vorbereitung & Start
- Fütterung optimieren (Heuqualität prüfen, Schimmel ausschließen)
- Bewegung etablieren (täglich mind. 30 Min.)
- Kräuter einschleichen (erste 2-3 Tage halbe Dosis)
- Ausreichend Wasser anbieten
Woche 3-4: Hauptphase
- Volle Kräuterdosis
- Erste Veränderungen sichtbar (Fell glänzt, mehr Energie)
- Optional: Blutbild zur Verlaufskontrolle
- Weiterhin: Optimale Fütterung + Bewegung
Woche 5-6: Abschluss
- Kräuter bis zum Ende durchfüttern
- Deutliche Verbesserungen spürbar
- Optional: Abschluss Blutbild bei erhöhten Werten
- Danach: 4-8 Wochen Pause
Nach der Kur:
- Gute Fütterung beibehalten!
- Bewegung weiterhin täglich
- Bei Bedarf: Nächste Kur in 4-6 Monaten
- Standard: 2x jährlich (Frühjahr + Herbst)
Kombinationen: Was passt zusammen?
✓ Sinnvolle Kombinationen
- LEBERWOHL + DARMWOHL: Ideal! Leber-Darm-Achse optimal unterstützt
- Kräuterkur + Mineralfutter: Perfekt, ergänzen sich
- Kräuterkur + Vitamine: Gut kombinierbar
✗ Nicht kombinieren
- Mehrere Leberkuren gleichzeitig: Überdosierung möglich
- Kur + Medikamente: Nur nach Rücksprache mit Tierarzt
- Verschiedene Einzelkräuter wild mischen: Wechselwirkungen möglich
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Stoffwechsel beim Pferd?
Der Stoffwechsel (Metabolismus) umfasst alle biochemischen Prozesse, die im Körper ablaufen. Zwei Hauptrichtungen: Katabolismus (Abbau von Nährstoffen zur Energiegewinnung) und Anabolismus (Aufbau von Körpersubstanz wie Muskeln, Fell, Hufe). Hauptorgane: Leber (Zentrum des Stoffwechsels mit über 500 Funktionen), Darm (Nährstoffaufnahme, 70% des Immunsystems), Nieren (Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten), Schilddrüse (Regulation der Stoffwechselgeschwindigkeit). Alles ist vernetzt und arbeitet zusammen!
Woran erkenne ich Stoffwechselprobleme beim Pferd?
Typische Anzeichen: Übergewicht oder Untergewicht trotz angepasster Fütterung, schlechter Fellwechsel (verzögert, ungleichmäßig, "Flusenfell"), stumpfes glanzloses Fell, Leistungsabfall ohne erkennbaren Grund, Anlaufsteifigkeit, erhöhte Hufrehe Neigung, Kotwasser oder Verdauungsprobleme, angelaufene Beine (Ödeme), erhöhte Infektanfälligkeit. Bei mehreren Symptomen gleichzeitig: Tierarzt konsultieren und umfassendes Blutbild erstellen lassen (Glukose, Insulin, ACTH, Leberwerte, Nierenwerte, Schilddrüsenhormone).
Warum sind Frühjahrs- und Herbstkuren sinnvoll?
Der Fellwechsel (Frühjahr/Herbst) erhöht die Stoffwechselbelastung um bis zu 40%! Gründe: Massive Proteinsynthese für neues Fell, hormonelle Umstellung (Melatonin, Prolaktin, Cortisol), erhöhter Nährstoffbedarf (Protein, Zink, Vitamine), Abbau alter Haare mit Entstehung von Stoffwechselendprodukten. Plus: Nach dem Winter zusätzliche Belastung durch Stallhaltung, weniger Bewegung, möglicherweise schlechtere Futterqualität. Kräuterkuren unterstützen Leber, Darm und Nieren optimal in dieser Phase – idealerweise 4-6 Wochen vor oder während des Fellwechsels starten.
Was ist der Unterschied zwischen leichtfuttrig und schwerfuttrig?
Leichtfuttrig (gute Futterverwerter): Pferd nimmt bei normaler Fütterung schnell zu, effizienter Stoffwechsel, niedriger Energiebedarf. Oft: Robustpferderassen, Ponies, Barockpferde. Risiko: Übergewicht, EMS, Hufrehe. Management: Energiearmes rohfaserreiches Futter, viel Bewegung. Schwerfuttrig (schlechte Futterverwerter): Pferd nimmt schwer zu trotz guter Fütterung, höherer Energiebedarf, intensiverer Stoffwechsel. Oft: Vollblüter, Warmblüter mit Blutanteil, nervöse Pferde. Risiko: Untergewicht, Muskelverlust. Management: Energiereiches Futter, Öle, 5-6 Mahlzeiten/Tag. Wichtig: Fütterung immer individuell anpassen!
Welche Kräuter unterstützen den Stoffwechsel?
Für die Leber: Mariendistel (Silymarin - leberschützend), Artischocke (fördert Gallefluss), Löwenzahn (Bitterstoffe für Entgiftung), Kurkuma (antioxidativ). Für die Nieren: Goldrute (aquaretisch). Kombinationspräparate wie LEBERWOHL (Leber+Nieren mit 7 Kräutern) oder DARMWOHL (Darm+Mikrobiom) bieten synergistische Wirkung. Ideal: 2x jährlich Kur (Frühjahr+Herbst) für 4-6 Wochen.
Wie lange dauert eine Stoffwechselkur?
Standard: 4-6 Wochen für präventive Kuren (Frühjahr/Herbst). Bei erhöhtem Bedarf (z.B. nach Medikamenten, im Fellwechsel, bei erhöhten Werten): 6-8 Wochen. Erste Veränderungen zeigen sich meist nach 2-3 Wochen (glänzenderes Fell, mehr Energie, besseres Allgemeinbefinden). Für nachhaltige Wirkung: Mindestens 4 Wochen durchhalten! Optimales Timing: Ideal vor oder während des Fellwechsels (Februar-April, September-November) oder nach belastenden Phasen (Medikamente, intensive Turniere, Stallwechsel). Nach der Kur 4-8 Wochen Pause, dann bei Bedarf wiederholen.
Kann ich LEBERWOHL und DARMWOHL gleichzeitig füttern?
Ja, absolut! Diese Kombination ist sogar besonders sinnvoll, da Leber und Darm über die sogenannte Leber-Darm-Achse eng zusammenarbeiten. Alles, was der Darm aufnimmt, geht direkt zur Leber (über die Pfortader). Ein gesunder Darm entlastet die Leber massiv! Deshalb ist die Kombination LEBERWOHL + DARMWOHL ideal – besonders im Fellwechsel. Das FELLWECHSEL BUNDLE enthält beide Produkte in optimaler Dosierung für 6-8 Wochen. Diese Kombination unterstützt den gesamten Stoffwechsel ganzheitlich: Leber, Darm, Nieren und Immunsystem.
Mein Pferd ist übergewichtig – hilft eine Stoffwechselkur?
Eine Stoffwechselkur allein lässt kein Pferd abnehmen – sie ist kein "Wundermittel"! ABER: Sie unterstützt die Organe während der Gewichtsreduktion optimal. Wichtig bei Übergewicht: 1) Energiezufuhr reduzieren (rohfaserreich, zucker-/stärkearm), 2) Bewegung erhöhen (täglich mind. 30-60 Min.), 3) Langsam abnehmen (max. 0,5-1% Körpergewicht pro Woche), 4) NIE hungern (Fettleber Risiko!), 5) Parallel: Stoffwechselkur mit LEBERWOHL zur Unterstützung von Leber und Nieren. Bei starkem Übergewicht: Tierarzt konsultieren, EMS ausschließen lassen. Idealgewicht: Body Condition Score 5/9.
Sind Stoffwechselkuren auch für alte Pferde geeignet?
Ja, sogar besonders empfehlenswert! Der Stoffwechsel verlangsamt sich im Alter, die Organe arbeiten weniger effizient. Alte Pferde profitieren besonders von Unterstützung: Leber und Nieren werden entlastet, die Verdauung verbessert sich, das Immunsystem wird gestärkt. Wichtig: Bei alten Pferden sanft einschleichen (erste 3-4 Tage nur halbe Dosis) und auf ausreichend Wasseraufnahme achten (Goldrute wirkt harntreibend). Bei Vorerkrankungen (Cushing, Nierenproblemen, Leberschäden): Vorher mit Tierarzt besprechen. Dosierung eventuell anpassen. Alte Pferde sollten 2x jährlich eine Kur bekommen – ideal im Frühjahr und Herbst.
Kann ich eine Kur auch während der Turniersaison machen?
Ja, das ist möglich und sogar sinnvoll! Turniere bedeuten Stress – und Stress belastet den Stoffwechsel. Eine Kur während der Saison unterstützt die Regeneration. ABER: Nicht direkt vor wichtigen Turnieren starten (erste 1-2 Wochen kann leicht weicherer Kot auftreten). Besser: 4-6 Wochen vor Saisonbeginn eine Aufbaukur machen, oder in ruhigeren Phasen während der Saison (z.B. nach einem anstrengenden Turnier-Block). LEBERWOHL hat eine Karenzzeit von 48 Stunden. Bei höchsten Turnierklassen sicherheitshalber 7 Tage vorher absetzen. Nach der Saison: Unbedingt eine Regenerationskur!
Weiterführende Artikel zum Stoffwechsel
Vertiefe dein Wissen über Stoffwechsel & Unterstützung:
Leberfunktion verstehen Kräuterkur im Frühjahr Fellwechsel & Stoffwechsel LEBERWOHL für Leber & Nieren DARMWOHL für den DarmWichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient der Information über den Stoffwechsel beim Pferd und natürliche Unterstützungsmöglichkeiten. Er ersetzt nicht die tierärztliche Diagnose und Behandlung. Bei Stoffwechselerkrankungen (EMS, Cushing, Schilddrüsenproblemen, Leberschäden) immer den Tierarzt konsultieren!