ARTHROSE beim Pferd: Ein Leitfaden zur Erkennung, Behandlung und Pflege
Arthrose ist eine der häufigsten und schmerzhaftesten Gelenkerkrankungen, die Pferde betreffen können. Sie entwickelt sich schleichend und beeinträchtigt die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit Deines Pferdes erheblich. In diesem Beitrag erfährst Du alles Wissenswerte über Arthrose beim Pferd, von der Entstehung bis zur Behandlung und dem richtigen Umgang im Alltag.
Was ist Arthrose beim Pferd und wie entsteht sie?
Arthrose, auch degenerative Gelenkerkrankung genannt, ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung, bei der der Gelenkknorpel des Pferdes zunehmend abgebaut wird. Dieser Abbau führt zu schmerzhaften Entzündungen und Bewegungseinschränkungen. Arthrose beim Pferd kann viele Ursachen haben. Eine große Rolle spielt Überbelastung oder bereits vorangegangene Entzündungen in den Gelenken des Pferdes. Aber auch Übergewicht des Pferdes kann zu Überlastung der Gelenke führen. Stoffwechselstörungen und falscher Hufbeschlag oder falsche Hufbearbeitung können ebenfalls Gründe für Arthrose beim Pferd sein. Manche Pferde werden bereits mit einer Fehlstellung geboren oder litten schon unter Nährstoffdefiziten während der Trächtigkeit ihrer Mutterstute. Die richtige Aufzucht der Pferde spielt ebenfalls eine große Rolle, sollte es hier schon zu Defiziten in der Haltung und Fütterung kommen, so kann sich dies später durch Arthrose bemerkbar machen. Der Alterungsprozess des Pferdes und die damit einhergehende Abnutzung des Knorpels, ist eine weitere Ursache für Arthrose. Arthrose kann aber auch genetische bedingt sein.
Wie erkenne ich, ob mein Pferd Arthrose hat?
Arthrose beim Pferd zu erkennen, kann eine Herausforderung sein, da die Symptome oft schleichend auftreten. Häufige Anzeichen sind:
- Steifheit: Besonders nach Ruhephasen zeigt das Pferd oft steife Bewegungen.
- Lahmheit: Das Pferd lahmt, insbesondere nach intensiver Bewegung.
- Gelenkschwellungen: Schwellungen in den betroffenen Gelenken können sichtbar sein.
- Schmerzreaktion: Das Pferd zeigt eine erhöhte Empfindlichkeit bei Berührung der betroffenen Stellen.
Welche Symptome hat Arthrose beim Pferd
- Eingeschränkte Beweglichkeit: Das Pferd zeigt Schwierigkeiten beim Beugen und Strecken der Gelenke.
- Schwungloser Gang: Der Bewegungsablauf wird weniger flüssig und das Pferd wirkt unsicher auf den Beinen.
- Verkürzte Trittfolge: Vor allem in den frühen Stadien kann das Pferd kürzere Schritte machen.
Der Tierarzt wird durch eingehende Untersuchungen eine Diagnose stellen. Hierbei kann auch die Arthroskopie zum Einsatz kommen. Die Arthroskopie ist eine minimal-invasive Methode, um das Innere eines Gelenks zu untersuchen und gleichzeitig therapeutische Maßnahmen durchzuführen. Bei Arthrose kann die Arthroskopie zur Diagnose, aber auch zur Glättung von Knorpeloberflächen oder zur Entfernung von entzündetem Gewebe eingesetzt werden.
Was kann man bei Arthrose beim Pferd tun?
Die Behandlung von Arthrose zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die Entzündungen zu reduzieren und die Beweglichkeit des Pferdes so lange wie möglich zu erhalten. Hier sind einige Ansätze:
- Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente werden häufig eingesetzt.
- Physiotherapie und Bewegung: Kontrollierte Bewegung hilft, die Muskulatur zu stärken und die Gelenke beweglich zu halten.
- Unnötige Belastung der Gelenke vermeiden:.z.B. Reduktion des Gewichts bei Übergewicht.
- Fütterung: Spezielle Kräuter mit entzündungshemmenden Inhaltsstoffen kann unterstützend wirken.
Welche Kräuter können bei Arthrose beim Pferd gefüttert werden?
Kräuter können auf natürliche Weise Entzündungen in den Gelenken und Schmerzen lindern. Empfehlenswerte Kräuter sind:
- Teufelskralle: Wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd.
- Weidenrinde: Enthält Salicin, das entzündungshemmend wirkt.
- Brennnessel: Unterstützt die Entgiftung und kann Entzündungen und Schmerzen lindern.
Welches Futter bei Arthrose beim Pferd?
Eine gezielte Ernährung kann einen wesentlichen Beitrag zur Linderung der Arthrose Symptome leisten. Folgende Nährstoffe und Zusatzfutter sind besonders empfehlenswert:
- Omega-3-Fettsäuren: Wirken entzündungshemmend und fördern die Gelenkgesundheit.
- Antioxidantien: Schützen die Zellen vor oxidativem Stress und tragen zur allgemeinen Gesundheit des Pferdes bei.
Kann man ein Pferd mit Arthrose noch reiten?
Ob ein Pferd mit Arthrose noch geritten werden kann, hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. In frühen Stadien kann ein leichtes und angepasstes Training sogar von Vorteil sein, um die Gelenke beweglich zu halten und die Muskulatur zu stärken. Wichtig ist, dass das Training schonend und ohne starke Belastung erfolgt.
Sollte bei Arthrose beim Pferd auf hartem oder weichem Boden geritten werden?
Auch die Wahl des Bodens spielt eine Rolle:
- Weicher Boden: Ideal für Arthrose kranke Pferde, da er die Belastung auf die Gelenke reduziert.
- Harter Boden: Sollte vermieden werden, da er die Gelenke unnötig belastet und den Verschleiß fördert.
Welche Übungen kannst Du mit einem Arthrose kranken Pferd machen?
Regelmäßige, sanfte Bewegung ist wichtig, um die Gelenke beweglich zu halten und die Muskulatur zu stärken. Geeignete Übungen sind:
- Gleichgewichtstraining: Zum Beispiel über Stangen laufen.
- Dehnübungen: Um die Flexibilität zu erhalten.
- Schwimmen: Schonende Bewegung ohne Belastung der Gelenke.
Wann sollte ein Pferd mit Arthrose eingeschläfert werden?
Die Entscheidung, ein Pferd mit Arthrose einzuschläfern, ist schwer und sollte in enger Absprache mit einem Tierarzt getroffen werden. Wenn das Pferd trotz Behandlung starke Schmerzen hat, sich kaum noch bewegen kann und die Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist, sollte man diese Option in Erwägung ziehen.
Wie sieht das Endstadium von Arthrose beim Pferd aus?
Im Endstadium der Arthrose beim Pferd, ist der Gelenkknorpel weitgehend abgebaut, was zu starken Schmerzen und erheblichen Bewegungseinschränkungen führt. Das Pferd wird zunehmend steifer, lahmt dauerhaft und zeigt oft auch im Ruhezustand Schmerzen. In dieser Phase ist die Lebensqualität stark eingeschränkt.
Fazit
Arthrose ist eine ernsthafte Erkrankung, die sorgfältige Pflege und Aufmerksamkeit erfordert. Mit der richtigen Behandlung, einer angepassten Ernährung und schonendem Training können Sie die Lebensqualität Ihres Pferdes erheblich verbessern und die Auswirkungen der Krankheit mindern. Achten Sie auf die Bedürfnisse Ihres Pferdes und arbeiten Sie eng mit Ihrem Tierarzt zusammen, um die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten.
Wir empfehlen: VOTANA ARTHRO-PLUS mit wertvollen Heilkräutern, die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Wir verwenden ausschließlich Kräuter in Arzneibuchqualität, ohne Füllstoffe oder synthetischen Zusatzstoffen.
Quellen:
Handbuch Pferdepraxis, Olaf Dietz, Bernhard Huskamp, Verlag Enke, 2016,www.thieme.de
Anatomie für die Tiermedizin, Franz-Viktor Salomon, Hans Geyer, Uwe Gille, Verlag Enke, 2020, www.thieme.de
Universität Zürich, Tierspital Zürich, Departement für Pferde