Arthrose beim Pferd

ARTHROSE beim Pferd – Wer rastet der rostet
Arthrose ist die häufigste Form der Gelenkerkrankungen beim Pferd. Arthrose ist auch unter dem Namen Osteoarthritis bekannt. Sie kann in allen Gelenken des Pferdes auftreten, es gibt beispielsweise arthrotische Veränderungen an der Wirbelsäule, an den Huf-, Sprung- oder Vorderfußwurzelgelenken. Arthrose ist eine degenerative Verschleißerscheinung des Knorpelgewebes eines Gelenks und die damit einhergehende Verformung des Knochens. Deshalb ist Arthrose auch unter dem Namen „Gelenkverschleiß“ bekannt. Das Gelenk entzündet sich, schwillt an und fängt an zu schmerzen. Das betroffene Pferd verliert seine Fähigkeit, sich flüssig zu bewegen.
Was versteht man unter einem Gelenk beim Pferd?
Ein echtes Gelenk, ist die bewegliche Verbindung zwischen zwei oder mehreren Knochenenden, dessen Zusammenhalt vor allem durch Muskelkräfte gesichert wird. Die beteiligten Knochen befinden sich in der Gelenkkapsel, die gemeinsam mit den Muskeln, die sich gegenüberstehenden Knochenenden zusammenhält. Da die Gelenke des Pferdes mechanisch sehr beansprucht werden, sind sie zum Schutz mit einer Schicht von glattem und gleitfähigem Knorpelgewebe überzogen, so dass sie nicht aneinander reiben.
In der Innenwand der Gelenkkapsel wird eine schleimige Flüssigkeit gebildet, die Gelenkschmiere (Synovia), die sich zwischen die Knochenenden verteilt. Der Knorpel, zusammen mit der Gelenkschmiere, wirken wie ein Stoßdämpfer. Sie erleichtern das Gleiten der Gelenke und die Beweglichkeit des Pferdes.
Das Knorpelgewebe wird es durch die Gelenkschmiere ernährt. Die Bewegung des Pferdes spielt einen wesentlichen Faktor für die Verteilung der Gelenkflüssigkeit und Ernährung des Knorpelgewebes. Die durch die Bewegung entstehenden Wechsel der Druckbelastung, wirken wie eine Pumpe, aufgrund dessen die Gelenkschmiere sich in der Gelenkkapsel verteilt und den Knorpel mit Nährstoffen versorgt.
Was sind die Aufgaben des Gelenks beim Pferd?
Die Gelenke sind für die Beweglichkeit des Pferdes zuständig, unterstützt werden sie von der Gelenkschmiere. Gelenke dämpfen plötzliche und harte Bewegungen und besitzen den Gelenkknorpel als „Stoßdämpfer“. Die Gelenke des Pferdes geben außerdem Halt. Die Gelenkkapseln und Gelenkbänder führen bestimmte Bewegungen der einzelnen Gelenke, verhindern aber auch falsche Bewegungen.
Das Frühstadium der Arthrose beim Pferd
Die Flexibilität des Knorpels des Pferdes wird vermindert, wenn die Fläche des Knorpels durch Abnutzung rau wird und so an Geschmeidigkeit verliert. In Folge dieses Abbauprozesses, verliert der Gelenkknorpel des Pferdes an Elastizität und reißt ein, wodurch die Knorpelschicht verletzt wird.
Dies ist der Startpunkt einer Arthrose. Die Knorpelschicht ist kleinflächig beschädigt. Hierbei sind im Röntgenbild erste Verdichtungen des Knochens zu erkennen, der direkt unter der beschädigten Knorpelschicht liegt. Diese ersten Veränderungen der Knochenstruktur deuten auf Arthrose hin, denn bei der Arthrose sind immer gleichzeitig der Knorpel geschädigt und der Knochen verändert. Wenn nur der Knorpel betroffen ist, spricht man von einem Knorpelschaden, aber nicht von Arthrose.
Das Spätstadium der Arthrose beim Pferd
Zwischen dem Frühstadium und dem Spätstadium liegen meistens viele Jahre. Im Spätstadium ist der erkrankte Knorpel vollständig abgerieben und nicht mehr vorhanden. Nun kann man auf dem Röntgenbild erkennen, dass die betroffenen Knochen direkt aufeinander reiben, die Gelenkspalte ist verschwunden. Auch die Knochen haben sich verändert, die Struktur ist wesentlich dichter. An den Rändern der Gelenke haben sich sogenannte Osteophyten (knöcherne Ausziehungen) gebildet, die zur Verbreiterung der Gelenke führen. Die Osteophyten haben die Gestalt von großen Haken, die sich bei bestimmten Bewegungen berühren und weitere Schmerzen auslösen können. Die Stoßdämpferfunktion des Knorpels ist nicht mehr vorhanden.
Woran erkenne ich Arthrose bei meinem Pferd?
Zu Beginn der Krankheit gibt es nur wenige Symptome, erst bei Anlauf- oder Dauerschmerzen zeigt sich der Abbauprozess im Pferdekörper. Die Arthrose ist eine langsam entstehende und fortschreitende Krankheit, starke Entzündungen oder Fieber treten meistens nicht auf.
Wenn das Pferd eingeschränkte Beweglichkeit zeigt und schwunglos tritt, Schmerzen in der Wendung hat, oder sogar stolpert oder lahmt, können dies Anzeichen für Arthrose sein. Verspannungen und Muskelblockaden sowie Belastungsschmerzen können ebenfalls auf Arthrose hindeuten. Im Verlauf des Krankheitsprozesses können die Pferde schlechter die Hufe geben und legen sich nicht mehr hin, weil sie nicht mehr aufstehen können. Es stellt sich zunehmende Steifigkeit ein, die sich auf die Muskulatur ausweitet. Bei feuchtkaltem Wetter oder in feuchten Stallungen zeigen Pferde mit Arthrose vermehrte Gelenksteifigkeit. Es kann sich auch ein Knacken und Knirschen der Gelenke einstellen. Jede Bewegung ist zunehmend mit Schmerzen verbunden, im Spätstadium treten die Schmerzen auch in Ruhe auf.
Wie entsteht Arthrose beim Pferd?
Arthrose beim Pferd kann viele Ursachen haben. Eine große Rolle spielt Überbelastung oder bereits vorangegangene Entzündungen in den Gelenken des Pferdes. Aber auch Übergewicht des Pferdes kann zu Überlastung der Gelenke führen. Stoffwechselstörungen und falscher Hufbeschlag oder falsche Hufbearbeitung können ebenfalls Gründe für Arthrose beim Pferd sein. Manche Pferde werden bereits mit einer Fehlstellung geboren oder litten schon unter Nährstoffdefiziten während der Trächtigkeit ihrer Mutterstute. Die richtige Aufzucht der Pferde spielt ebenfalls eine große Rolle, sollte es hier schon zu Defiziten in der Haltung und Fütterung kommen, so kann sich dies später durch Arthrose bemerkbar machen. Der Alterungsprozess des Pferdes und die damit einhergehende Abnutzung des Knorpels, ist eine weitere Ursache für Arthrose. Arthrose kann aber auch genetische bedingt sein.
Was kann der Besitzer eines Pferdes mit Arthrose tun?
Neben der medizinischen Behandlung, ist es wichtig, das Pferd weiterhin regelmäßig und angemessen zu bewegen. Auch sollte das Futter kritisch überprüft werden, der Pferdekörper benötigt ausreichend Mineralstoffe und sollte nicht übersäuert werden. Zusätzlich zur Unterstützung bietet sich unsere Kräutermischung Votana ARTHROPLUS mit wertvollen Heilpflanzen an, die eine positive Wirkung bei Arthrose haben, wie zum Beispiel die Brennnessel, die schmerzlindernd und entzündungshemmend bei Arthrose wirkt.
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Quellen:
Handbuch Pferdepraxis, Olaf Dietz, Bernhard Huskamp, Verlag Enke, 2016,www.thieme.de
Anatomie für die Tiermedizin, Franz-Viktor Salomon, Hans Geyer, Uwe Gille, Verlag Enke, 2020, www.thieme.de
Universität Zürich, Tierspital Zürich, Departement für Pferde: UZH - Degenerative Gelenkserkrankung / Arthrose