Magenprobleme beim Pferd

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Magengeschwüre beim Pferd

Pferde mit Magenproblemen, sei es Magenschleimhautentzündungen (Gastritis) oder Magengeschwüren (Ulzera) gibt es häufig. Studien haben gezeigt, dass 37-70% der Freizeitpferde, 60% der Sportpferde und bis zu 90% der aktiven Rennpferde an Magengeschwüren leiden. Die Zahl der Pferde mit Magengeschwüren ist zunehmend. 

Wie erkenne ich Magenprobleme bei meinem Pferd?

  • Pferde mit Magengeschwüren haben Schmerzen, die sich zum Beispiel in Form von Koliksymptomen äußern können. 
  • Pferde mit Magenproblemen gähnen und flehmen viel und reagieren druckempfindlich z.B. beim angurten. Auch kann Zähneknirschen auftreten.
  • Oft sind Pferde mit Magengeschwüren gereizt, unzufrieden, angespannt und zeigen einen Leistungseinbruch, der Vorwärtsdrang ist gemindert.
  • Bei manchen Pferden mit Magenproblemen hört man auch den Magen gluckern.
  • viele Pferde mit Magengeschwüren fressen ihr Futter nicht mehr richtig auf oder machen viele Unterbrechungen.

Physiologie der Pferdeverdauung

Verdauung bedeutet die Umwandlung der Nahrung in absorbierbare und verwertbare Stoffe. Der Verdauungstrakt besteht im Wesentlichen aus den Zähnen, dem Magen, dem Dünn- und Dickdarm. Die Verdauung beginnt im Maul, die Nahrung eingespeichelt wird. Der Speichel enthält Natriumcarbonat als Schutz vor der Magensäure. Das Einspeicheln ist als Schutz vor Magengeschwüren essentiell. Das eingespeichelte Futter wird in den Magen geschluckt. Als Dauerfresser produziert das Pferd konstant Magensäure. Der Speichel dient als Schutz vor Selbstverdauung. Für eine ausreichende Speichelproduktion und einem ungestörten Ablauf der Verdauung im Magen, ist eine möglichst lange Zeit des Kauens vorteilhaft. Im Magen-Darmtrakt werden die Nährstoffe aufgenommen.

Der Magen des Pferdes

Der Pferdemagen hat ein Fassungsvermögen von 15-20 Litern. Somit ist der Magen des Pferdes recht klein. Der Magen ist auf 16 Stunden Verdauung ausgelegt und besteht aus zwei Abschnitten. Der vordere Teil des stark gekrümmten Magens ist mit einer verhornten, drüsenlosen Schleimhaut ausgekleidet. Der drüsenlose Magenteil dient der mikrobiellen Vorverdauung. Der hintere Teil des Magens ist mit einer drüsenhaltigen Schleimhaut ausgekleidet und produziert den Magensaft. Die Magensäure ist notwendig, um Mikroben abzutöten. Eine weitere Aufgabe der Magensäure besteht darin, die enzymatische Verdauung vorzubereiten.

Wie sehen Magengeschwüre aus?

Magengeschwüre sind rot und blutend und können in der drüsenhaltigen Schleimhaut mit Schwellungen einhergehen, die mit unter gelbe Auflagerungen haben. Es ist ein deutlicher Schaden der Schleimhaut erkennbar.

Was kann Magengeschwüre verursachen?

  • Zu hohe Kraftfuttermengen können zur Übersäuerung des Magens führen und Magengeschwüre zur Folge haben.
  • Zu lange Fütterungspausen können dazu führen, dass die Magensäure die Magenwand angreift. Die Zeit zwischen den einzelnen Futtergaben sollte 4 Stunden nicht überschreiten bzw. 6 Stunden, wenn Stroh zur Fütterung zur Verfügung steht. 
  • Futter mit hohem Anteil an Melasse- über 3% - ist für den Pferdemagen nicht verdaulich und somit schädlich.
  • Stress aufgrund nicht artgerechter Haltung, Trainingsstress aber auch Futterneid kann zu erhöhter Bildung von Magensäure führen
  • Unhygienische Futtermittel durch Schimmel, Verunreinigungen usw. können zu Magengeschwüren führen. Auch schwer abbaubare Stärke wie Gerste und Mais wirken sich ungünstig auf den Magen aus.
  • Hakenbildung der Zähne verhindert richtiges Einspeicheln und verletzt die Haut im Pferdemaul.

 Wie kann ich Magengeschwüren vorbeugen?

Zunächst ist es wichtig, die Fütterung für einen gesunden Pferdemagen zu optimieren. Ein freier Zugang zu Heu oder Weidegang ist wichtig für die optimale Pufferung der Magensäure und der Speichelproduktion. Die hohe Qualität des Heus ist ebenfalls sehr wichtig, es sollte sich um schimmelfreies und sehr rohfaserhaltiges Heu handeln. Außerdem ist es sinnvoll, möglichst wenig stärkehaltiges Kraftfutter zu verfüttern, um die Gefahr der Gärung sowie die Verweildauer im Magen gering zu halten. Um die schützende Wirkung des Speichels aufrecht zu erhalten, bietet es sich an, die Zeitintervalle zwischen den Mahlzeiten möglichst kurz zu halten und vor dem Training Raufutter zu füttern. Es gilt alle haltungsbedingten Stressfaktoren zu minimieren, z.B. den Stress in der Herde durch kritische Überprüfung der Herdenkonstellation. Stallwechsel, Transporte, außerordentliche Bedingungen auf Turnieren oder Wechsel der Bezugsperson, können für Pferde Stress bedeuten. Kontakt zu Artgenossen und freier Auslauf ist für Pferde essentiell.

     

    Quellen:

    Universität Zürich, Tierspital Zürich: Magengeschwüre

    www.vetmed.uni-muenchen.de: Folie 1 (uni-muenchen.de)

     

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