Magengeschwüre beim Pferd: Symptome, Ursachen und Behandlung
Magengeschwüre sind eine häufige und oft unterschätzte Erkrankung bei Pferden, die erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen können. In diesem umfassenden Blogbeitrag erfährst du alles Wissenswerte über Magengeschwüre bei Pferden, von den Symptomen über die Ursachen bis hin zu Behandlungsoptionen und geeigneten Fütterungsstrategien.
Welche Symptome hat ein Pferd bei Magengeschwüren?
Magengeschwüre äußern sich bei Pferden durch verschiedene Symptome, die nicht immer leicht zu erkennen sind. Häufige Anzeichen sind:
- Appetitlosigkeit: Dein Pferd frisst weniger oder verweigert das Futter ganz.
- Gewichtsverlust: Ein unerklärlicher Gewichtsverlust kann auf Magengeschwüre hindeuten.
- Verhaltensänderungen: Pferde mit Magengeschwüren zeigen oft vermehrte Reizbarkeit oder Unruhe, insbesondere nach dem Fressen.
- Leistungsminderung: Dein Pferd wirkt müde, kraftlos und hat wenig Motivation beim Training.
- Koliksymptome: Wiederkehrende leichte Koliken oder Unwohlsein im Bauchbereich können auf Magengeschwüre hinweisen.
- Schlechte Fellqualität: Ein stumpfes oder struppiges Fell kann ein weiteres Indiz sein.
- Verändertes Verhalten: Aggressivität beim Satteln oder unerwartete Reaktionen auf Berührungen am Bauch.
- Zähneknirschen: Ein häufiges Anzeichen von Schmerzen, besonders bei jüngeren Pferden.
Welche Ursachen haben Magengeschwüre bei Pferden?
Magengeschwüre entstehen oft durch eine Kombination verschiedener Faktoren. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
- Stress: Intensive Trainingsprogramme, häufige Transporte und Wettbewerbsdruck erhöhen das Stressniveau und können zu Magengeschwüren führen.
- Fütterungsfehler: Längere Fresspausen, unregelmäßige Fütterung oder eine zu hohe Konzentration von Kraftfutter ohne ausreichendes Raufutterangebot begünstigen die Entwicklung von Magengeschwüren.
- Medikamente: Längerfristige Verabreichung von nichtsteroidalen Entzündungshemmern (NSAIDs) kann die Magenschleimhaut schädigen und Geschwüre verursachen.
- Ungenügende Kauzeit: Schnelles Fressen und unzureichendes Kauen führen zu einer verminderten Speichelproduktion, was den Mageninhalt weniger gut puffert.
Wie äußert sich ein Magengeschwür beim Pferd?
Neben den oben genannten Symptomen gibt es weitere spezifische Anzeichen, die auf Magengeschwüre hinweisen können:
- Wiederkehrende Koliken: Häufige Kolikattacken, insbesondere nach dem Fressen, können ein Alarmsignal sein.
- Übermäßiges Gähnen: Gähnen, vor allem nach dem Fressen, kann auf Magenschmerzen hindeuten.
- Schlechte Futteraufnahme: Pferde mit Magengeschwüren nehmen oft Heu und Gras selektiv auf, wobei sie Kraftfutter meiden.
Wie lange braucht ein Magengeschwür zur Abheilung beim Pferd?
Die Heilung von Magengeschwüren kann je nach Schweregrad unterschiedlich lange dauern. In der Regel dauert es vier bis acht Wochen, bis ein Magengeschwür vollständig abgeheilt ist. Der Heilungsprozess kann jedoch verlängert werden, wenn die zugrunde liegenden Ursachen wie Stress oder falsche Fütterung nicht behoben werden.
Wie werden Magengeschwüren beim Pferd behandelt?
Die Behandlung von Magengeschwüren erfolgt meist durch eine Kombination aus medikamentöser Therapie und Managementänderungen:
- Protonenpumpenhemmer: Medikamente wie Omeprazol werden eingesetzt, um die Magensäureproduktion zu reduzieren und die Heilung zu fördern.
- Antazida: Diese neutralisieren die Magensäure und bieten eine kurzfristige Linderung der Symptome.
- Managementanpassungen: Reduzierung von Stress, häufigere Fütterungen mit ausreichend Raufutter und das Vermeiden von NSAIDs, wenn möglich.
Wie sollte die Fütterung von Pferden mit Magengeschwüren aussehen?
Die richtige Fütterung ist entscheidend für die Heilung und Prävention von Magengeschwüren. Pferde mit Magengeschwüren sollten folgendes Futter erhalten:
- Raufutter ad libitum: Heu oder Gras sollte stets zur Verfügung stehen, um die Magensäure zu puffern.
- Magenfreundliches Kraftfutter: Wenig stärkehaltiges Futter, dafür fettreiche Komponenten wie Reiskleie oder Ölsaaten.
- Kleine, häufige Mahlzeiten: Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt sind besser als wenige große.
Welche Kräuter empfehlen sich bei Magengeschwüren beim Pferd?
Bestimmte Kräuter können den Heilungsprozess unterstützen und die Magenschleimhaut schützen:
- Kamille: Beruhigt den Magen und wirkt entzündungshemmend.
- Lindenblüten: Helfen, die Magensäure zu regulieren.
- Süßholzwurzel: Hat eine schützende Wirkung auf die Magenschleimhaut.
Kann man ein Pferd mit Magengeschwür noch reiten?
Ob ein Pferd mit Magengeschwür noch geritten werden kann, hängt von der Schwere der Erkrankung ab. In leichten Fällen ist ein angepasstes Training möglich. Wichtig ist, Stress zu minimieren und auf die Bedürfnisse des Pferdes einzugehen. Bei schwereren Fällen sollte das Training pausiert werden, bis sich der Gesundheitszustand des Pferdes verbessert hat.
Können Magengeschwüre beim Pferd tödlich sein?
Unbehandelte Magengeschwüre können schwerwiegende Komplikationen verursachen und im schlimmsten Fall tödlich sein. Besonders gefährlich sind Magengeschwüre im Grad 4, bei denen tiefe Ulzerationen die Magenwand durchdringen. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung sind daher essenziell.
Sind Magengeschwüre beim Pferd am Blutbild erkennbar?
Ein Blutbild kann Hinweise auf das Vorliegen von Magengeschwüren geben, indem es Entzündungsmarker und Anämie zeigt. Es ist jedoch nur ein Teil der Diagnosestellung; eine genaue Diagnose erfordert in der Regel eine Gastroskopie.
Zusammenfassung
Magengeschwüre sind ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem bei Pferden, das durch Stress, falsche Fütterung und bestimmte Medikamente verursacht werden kann. Die Symptome sind oft subtil, aber eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Mit der richtigen Fütterung, unterstützenden Kräutern und einem angepassten Management können die meisten Pferde erfolgreich behandelt und wieder fit gemacht werden.
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Quellen:
Universität Zürich, Tierspital Zürich: Magengeschwüre
www.vetmed.uni-muenchen.de: Folie 1 (uni-muenchen.de)